ASA
Auch bekannt als Acrylnitril-Styrol-Acrylat
Acrylonitril-Styrol-Acrylat (ASA) hat sich als überlegene Alternative zu ABS im 3D-Druck etabliert und vereint Haltbarkeit mit außergewöhnlicher Witterungsbeständigkeit.

Was ist ASA?
ASA ist ein thermoplastisches Polymer, das für den Einsatz im Freien und unter hohen Belastungen entwickelt wurde. Seine Zusammensetzung – Acrylonitril für chemische Beständigkeit, Styrol für Steifigkeit und Acrylat für UV-Stabilität – macht es zu einer robusten Alternative zu ABS.
Drucken mit ASA: Präzision und Vorbereitung
ASA erfordert sorgfältige Kalibrierung, um Haftung, Verzug und Schichtbindung auszubalancieren. So optimieren Sie Ihre Drucke:
Wichtige Einstellungen
Düsentemperatur: 240–280°C (bei 250°C beginnen und je nach Filamentmarke anpassen).
Betttemperatur: 90–110°C (beheiztes Druckbett für Haftung unerlässlich).
Druckgeschwindigkeit: 35–70 mm/s (langsamere Geschwindigkeiten verbessern die Schichtbindung).
Umgebungstemperatur: Halten Sie eine zugfreie, warme Umgebung oder verwenden Sie einen geschlossenen Drucker (60°C Kammer ideal).
Haftung und Verzug
Druckplatte: Verwenden Sie PEI-Folien, BuildTak oder Haftmittel wie Magigoo Original für eine zuverlässige erste Schichthaftung.
Gehäuse (oder warme Umgebungsluft): Wichtig zur Minimierung von Verzug und Rissen, besonders bei großen Drucken.
Kühlung: Reduzieren oder deaktivieren Sie Bauteillüfter, um schnelles Abkühlen und Verzug zu verhindern.
Herausforderungen
Dämpfe: ASA setzt beim Drucken flüchtige organische Verbindungen (VOCs) frei; sorgen Sie für gute Belüftung oder Luftfiltration.
Feuchtigkeitsempfindlichkeit: Lagern Sie das Filament in einem trockenen, verschlossenen Behälter, um Feuchtigkeitsaufnahme zu verhindern.
Fädenziehen: Feinabstimmung der Retraktion (1–2 mm bei 20–30 mm/s), um Nachfluss zu minimieren.
Vorteile von ASA
UV-Beständigkeit: Behält Farbe und Festigkeit bei längerer Sonneneinstrahlung, ideal für Außenbeschilderung, Fahrzeugverkleidungen und Terrassenarmaturen.
Thermische Stabilität: Wärmeverformungstemperatur von 86–96°C (1,8 MPa) übertrifft PLA und steht ABS nahe.
Mechanische Festigkeit: Zugfestigkeit von 47,1 MPa und Schlagzähigkeit von 180 J/m (kerbförmig) gewährleisten Haltbarkeit bei hohen Belastungen.
Chemikalienbeständigkeit: Beständig gegen Öle, Säuren und Laugen, geeignet für Industrie- oder Fahrzeugteile.
Nachbearbeitung: Glättbar mit Aceton-Dampf für ein poliertes Finish, dabei ist aufgrund der Entzündbarkeit von Aceton äußerste Vorsicht geboten.
Einschränkungen von ASA
Druckkomplexität: Erfordert warme Umgebungsluft, beheiztes Bett und präzise Temperaturkontrolle.
Dampfmanagement: Starker Geruch beim Drucken macht Belüftung erforderlich.
Nicht lebensmittelecht: Ungeeignet für Küchenutensilien oder medizinische Anwendungen.
Materialempfindlichkeit: Neigt zu Verzug, wenn in feuchter oder zugiger Umgebung gedruckt wird.
ASA vs. ABS: Ein praktischer Vergleich
UV-Beständigkeit
Ausgezeichnet
Schlecht
Hitzebeständigkeit
86–96°C (WVT)
100–110°C (WVT)
Schlagzähigkeit
180 J/m (kerbförmig)
200 J/m (kerbförmig)
Druckschwierigkeit
Moderate
Herausfordernd
Außenanwendung
Ideal
Nicht empfohlen
Anwendungen von ASA
Automobilbereich: Außenverkleidungen, Spiegelgehäuse und Komponenten im Motorraum.
Außenarmaturen: Gartengeräte, Terrassenmöbel und UV-beständige Beschilderung.
Industrie: Vorrichtungen, Gehäuse und chemikalienbeständige Teile.
Konsumgüter: Robuste Handyhüllen, Außenspielzeug und Sportgeräte.
Voraussetzungen zum Drucken von ASA
Gehäuse oder warme Umgebungsluft
Nicht erforderlich, aber ein Allmetal-Hotend wird empfohlen, wenn versucht wird, über 240°C zu drucken
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