Nach Materialtyp

Die untenstehenden Tipps sind allgemeine Hinweise für den Materialtyp und beziehen sich nicht speziell auf Tipps für Polymaker-Filamente. Wenn Sie Drucktipps für ein bestimmtes von Polymaker hergestelltes Material möchten, besuchen Sie die Produktseite.

PLA (Polymilchsäure)
  • Druckbett-Temp.: 50–60°C (optional für Haftung; unbeheizte Druckbetten funktionieren mit Klebstoff).

  • Kühlung: 100% Lüftergeschwindigkeit für Überhänge/Brücken; für die ersten 0,5 mm deaktivieren.

  • Schichtzeit: ≥3 Sekunden für kleine Schichten, um Verzug zu verhindern.

  • Retraktion: 1–2 mm (Direct Drive); 2–5 mm (Bowden) bei 30–80 mm/s.

  • Nachbearbeitung: Schleifen/Malen für glatte Oberflächen; minimaler Verzug.

  • Spezielle Tipps: Vermeiden Sie Stützen bei Winkeln ≤60°; verwenden Sie Brims für hohe Teile.

PETG (Polyethylenterephthalat-Glykol)
  • Düsentemperatur: 220–260°C (230–240°C optimal).

  • Druckbett-Temp.: 65–90°C (strukturierte/pulverbeschichtete Platten bevorzugt).

  • Kühlung: Mäßige Lüftergeschwindigkeit (30–50%); für erste Schichten deaktivieren. Lüfter ausschalten, wenn schwache Schichthaftung auftritt.

  • Geschwindigkeit: ≤60 mm/s Drucken; 120 mm/s Verfahrgeschwindigkeit, um Fädenziehen zu reduzieren.

  • Haftung: Verwenden Sie Klebestift auf glattem PEI; vermeiden Sie übermäßiges Andrücken.

  • Spezielle Tipps: Erhöhen Sie Perimeter für Festigkeit; hygroskopisch (Filament trocken lagern).

ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol)
  • Düsentemperatur: 230–260°C.

  • Druckbett-Temp.: 100–110°C (PEI-Platten zur Haftung, verwenden Sie Magigoo Original für bessere Haftung).

  • Kühlung: Minimal (≤25% Lüfter) um Verzug zu verhindern. Ausschalten bei Schichthaftungs- oder Delaminationsproblemen.

  • Gehäuse: Notwendig für Temperaturstabilität.

  • Nachbearbeitung: Aceton-Dampfglättung für glänzende Oberflächen.

  • Spezielle Tipps: Verwenden Sie Brims/Rafts; vermeiden Sie Zugluft. Drucken Sie langsam, heiß und mit größerer Düsengröße bei Verzug oder Delamination.

ASA (Acrylnitril-Styrol-Acrylat)
  • Düsentemperatur: 240–260°C.

  • Druckbett-Temp.: 90–110°C (PEI-Platten zur Haftung, verwenden Sie Magigoo Original für bessere Haftung).

  • Kühlung: 10–25% Lüftergeschwindigkeit. Ausschalten bei Delamination oder Verzug

  • Gehäuse: Erforderlich zur Verhinderung von Verzug.

  • Stützen: HIPS oder Breakaway; Schnittstellen-Dichte anpassen (75–90%).

  • Spezielle Tipps: Höhere UV-Beständigkeit als ABS; bei Verzug oder Delamination langsam, heiß und mit größerer Düse drucken.

TPU/TPE (Thermoplastisches Polyurethan/Elastomer)
  • Düsentemperatur: 210–230°C.

  • Druckbett-Temp.: 40–60°C (PEI/strukturierte Platten).

  • Geschwindigkeit: ≤30 mm/s Drucken; Rückzug für Direct Drive deaktivieren. Härtere TPU-Optionen können schneller gedruckt werden als weichere.

  • Retraktion: 1–3 mm (Direct Drive); Bowden-Setups vermeiden.

  • Haftung: Klebestift oder Haarspray für flexible Teile. Keine zusätzliche Haftung nötig, wenn Sie eine strukturierte PEI-Platte verwenden.

  • Spezielle Tipps: Combing deaktivieren; Extrudertension erhöhen.

Nylon (PA6/PA12/PA-CF)
  • Düsentemperatur: 240–280°C (trockenes Filament ist entscheidend).

  • Druckbett-Temp.: Raumtemperatur –100°C (Garolite oder PVA-Kleber zur Haftung). Hängt vom Hersteller ab – einige benötigen sehr hohe Hitze, Polymaker nicht.

  • Gehäuse: Erforderlich für einige Nylonhersteller – bei Polymaker ist dies nicht der Fall.

  • Kühlung: Minimal (≤20% Lüfter). Ausschalten bei schwacher Schichthaftung.

  • Geschwindigkeit: 30–50 mm/s.

  • Spezielle Tipps: Nachglühen für erhöhte Festigkeit; lagern Sie in vakuumversiegeltem Behälter. Verwenden Sie einen Trockner während des gesamten Drucks, wenn Sie in einem feuchten Klima leben.

Polycarbonat (PC)
  • Düsentemperatur: 280–310°C (All-Metal-Hotend erforderlich).

  • Druckbett-Temp.: 110–130°C (PEI- oder Klebeplatten. Verwenden Sie Magigoo PC.)

  • Gehäuse: 50–60°C Umgebungstemperatur, um Risse zu verhindern. Je höher Sie die Umgebungstemperatur halten können, desto besser.

  • Kühlung: Keine, um Verzug oder Risse zu verhindern.

  • Geschwindigkeit: ≤40 mm/s.

  • Spezielle Tipps: Hohe Schlagzähigkeit; neigt zur Feuchtigkeitsaufnahme. Sehr langsam, sehr heiß drucken und wenn möglich größere Düsengröße verwenden. Es ist zudem ratsam, den Druck direkt nach Fertigstellung für 2 Stunden in einen 90°C Ofen zu stellen, um langsames Abkühlen zu ermöglichen. Langsames Abkühlen ist entscheidend, damit Ihr PC-Druck nicht reißt.

Polypropylen (PP)
  • Düsentemperatur: 220–250°C.

  • Druckbett-Temp.: 80–100°C (PP-spezifische Klebeplatten).

  • Gehäuse: Empfohlen zur Kontrolle von Verzug.

  • Kühlung: Keine.

  • Haftung: Verwenden Sie PP-Klebeband oder spezielle Beschichtungen.

  • Spezielle Tipps: Geringe Dichte; chemisch beständig. Wenn es extrem schwierig ist, auf der Bauplatte zu haften – verwenden Sie Karton als Bauplattenoberfläche.

PPS (Polyphenylensulfid)
  • Düsentemperatur: 300–350°C (gehärtete Düse erforderlich).

  • Druckbett-Temp.: 70–150°C (PEEK- oder Garolite-Oberflächen. PEI kann ebenfalls funktionieren).

  • Gehäuse: 30–100°C Umgebungstemperatur. Hängt davon ab, wie es hergestellt wurde.

  • Geschwindigkeit: ≤50 mm/s.

  • Spezielle Tipps: Außergewöhnliche thermische/chemische Beständigkeit; nur für industrielle Anwendungen des Materials allein, nicht gemischt mit Kohlefaser.

Kohlenstofffaser-Verbundstoffe (PLA-CF, PA-CF, PC-CF)
  • Düsentemperatur: 5–10°C höher als das Basismaterial (z. B. 240–250°C für PLA-CF).

  • Druckbett-Temp.: Auf das Basismaterial abstimmen (z. B. 60°C für PLA-CF).

  • Düse: Gehärteter Stahl, um Abrieb zu verhindern.

  • Geschwindigkeit: ≤50 mm/s.

  • Spezielle Tipps: Hohe Steifigkeit.

Allgemeine Best Practices

  1. Materialtrocknung: Lagern Sie hygroskopische Filamente (Nylon, PETG, PC) in versiegelten Behältern mit Trockenmittel.

  2. Haftung: Verwenden Sie geeignete Bauoberflächen (PEI für PLA, strukturierte Platten für PETG. Magigoo-Produkte funktionieren im Allgemeinen sehr gut).

  3. Geschwindigkeits/Qualitäts-Abwägungen: Langsamere Geschwindigkeiten verbessern die Schichthaftung.

  4. Stützen: Minimieren durch Design (45°-Regel); verwenden Sie lösliche Schnittstellen für komplexe Geometrien.

  5. Nachbearbeitung: Schleifen, Dampfglätten oder Nachglühen je nach Materialanforderungen.

Hinweis: Überprüfen Sie stets herstellerspezifische Richtlinien und führen Sie Testdrucke durch (z. B. Temperaturtürme, Retraktionstests) für optimale Ergebnisse.

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