Schwarze Flecken auf dem Druck
Wenn Sie nicht für jedes verwendete Material einen speziellen Hotend haben, werden Sie wahrscheinlich von Zeit zu Zeit schwarze Punkte an Ihren Drucken bemerken. Selbst wenn Sie nur ein Material verwenden, kann dies häufig vorkommen. Dies kann mehrere Ursachen haben, tritt aber oft dadurch auf, dass sich Material an oder in Ihrem Hotend angesammelt hat.

Eines der größten Probleme bei diesem Fehler ist, dass Sie ihn oft nicht diagnostizieren können, bis er auftritt. Das bedeutet, dass ein schwarzer Fleck an einer wichtigen Stelle Ihres Drucks nach mehr als 10 Stunden erscheinen kann. Deshalb ist es entscheidend, die Sauberkeit Ihres Hotends zu pflegen, indem Sie häufig purgen und Kaltzüge durchführen, um Rückstände aus Ihrer Düse zu entfernen, sowie eine Nylonbürste und eine Silikonsocke verwenden.
Stellen Sie sicher, dass Ihr Hotend und Ihre Düse richtig eingerichtet sind
Jedes Hotend-Setup erfordert leicht unterschiedliche Montageverfahren, aber fast alle erfordern, ein Überdrehen zu vermeiden. Wenn der Heizer sich erwärmt, kann die Metallausdehnung kleine Spalte zwischen Düse und Heizblock erzeugen. Diese Spalte können Material austreten lassen, das sich möglicherweise auf den Drucken absetzt. Da dieses Material oft auf der heißen Düse verbleibt, bevor es auf das Modell übergeht, erscheint es typischerweise verkohlt und verbrannt, unabhängig von der ursprünglichen Filamentfarbe.
Wenn sich der Heizblock beim Erhitzen lockert oder sich häufig Materialansammlungen an Düse/Hotend bilden, kann es notwendig sein, diese Komponenten nachzuziehen. Das endgültige Festziehen der Düse und des Heizblocks sollte erfolgen, wenn sie auf 240 °C oder höher (für All-Metal-Hotends), wobei geeignete Handschuhe und Werkzeuge verwendet werden sollten, um Verbrennungsrisiken zu reduzieren. Vorsicht ist geboten, um ein Überdrehen zu vermeiden, da übermäßige Kraft Heizblöcke, Düsen oder Heat-Break-Barrels beschädigen kann – besonders wenn Komponenten heiß sind. Ziehen Sie nur so fest, dass die Komponenten sicher sind und sich während des Betriebs wahrscheinlich nicht lösen.
Anhaltendes Austreten von Material zwischen Düse und Heizblock deutet oft auf verschlissene oder schlecht hergestellte Komponenten hin. Niedrigqualitative Teile zeigen häufig Probleme mit der Gewindetoleranz, wie Schnittbilder gefälschter Produkte beweisen. Um eine richtige Passform und Haltbarkeit zu gewährleisten, erwerben Sie Markenkomponenten von verifizierten Lieferanten. Beispielsweise sollten E3D-Hotends ausschließlich über autorisierte Händler wie E3D, Filastruder oder Matterhackers bezogen werden, um Fälschungen zu vermeiden. Matterhackers dient als verlässlicher Lieferant für die meisten 3D-Druck-Komponenten.
Material purgen
Beim Wechsel des Filaments oder nach längeren Drucksitzungen muss oxidiertes Material aus dem Hotend entfernt werden. Mehrere Methoden erreichen dies:
Purgen mit demselben Material Erhitzen Sie das Hotend auf die Standarddrucktemperatur, schieben Sie manuell etwa einen Zoll Filament nach, und ziehen Sie dann schnell zurück. Schneiden Sie das Filamentende ab und wiederholen Sie dies bei Farbwechseln, um Kreuzkontamination zu vermeiden.
Übergang zu höherer Temperatur des Materials Bei Materialien, die höhere Temperaturen erfordern (z. B. PLA zu ABS), wiederholen Sie den Standard-Purge-Prozess mehrfach. Farbunterschiede bei höher temperierten Filamenten machen unzureichendes Purgen visuell deutlich, während erhöhte Hitze normalerweise verbleibendes Material effektiv entfernt.
Übergang zu niedrigerer Temperatur des Materials Der Wechsel zu Materialien mit niedrigerer Drucktemperatur (z. B. von ABS zu PLA) ist problematisch, da rückständiges hochtemperiertes Material verbleiben kann. Standard-Purges erweisen sich oft als unzureichend aufgrund von Unterschieden in der Viskosität.
Hochriskante Purge-Methode Das Extrudieren von Filament mit niedrigerer Temperatur durch ein Hotend, das für hohe Temperaturen eingestellt ist (z. B. PLA bei 245 °C nach ABS), erfordert schnelles Extrudieren und sofortiges Zurückziehen. Dieser Ansatz birgt ein erhöhtes Verstopfungsrisiko und kann Rückstände hinterlassen.
Empfohlene Lösungen
Kaltzug-Methode Im weiteren Verlauf beschriebene Technik, die Verunreinigungen durch kontrolliertes thermisches Wechseln mechanisch entfernt.
Reinigungsfilament/Nylon-Purge Erhitzen Sie das Hotend auf 240 °C–250 °C (oder gemäß materialabhängigen Richtlinien), extrudieren Sie Reinigungsfilament und ziehen Sie es sofort zurück. Beobachten Sie die entnommenen Verunreinigungen, um die Wirksamkeit zu überprüfen.
Restliches Risiko Sogar Reinigungsfilamente können Spuren von Material hinterlassen, die später als verbrannte Ablagerungen auftreten. Die Kaltzug-Methode bleibt die zuverlässigste Technik zur Entfernung von Verunreinigungen.
Wesentliche technische Hinweise
Oxidationsminderung: Regelmäßiges Purgen verhindert die Ansammlung von karbonisiertem Material in den Wärmebereichen.
Temperaturschwellen: Beziehen Sie sich stets auf materialabhängige Glasübergangstemperaturen, wenn Sie Purge-Parameter auswählen.
Düsen-Schutz: Abrupte Temperaturänderungen beim Purgen bergen das Risiko eines thermischen Schocks; halten Sie die Erwärmung während der Verfahren konstant.
Kaltzug
Beim Übergang zu drucktemperaturmäßig niedrigeren Materialien sind Kaltzüge als empfohlenes Wartungsverfahren zu verwenden. Diese Methode bietet auch routinemäßige Hotend-Reinigungs-Vorteile unabhängig von Materialwechseln.
Kaltzug-Methodik
Materialauswahl
Bevorzugte Optionen: Nylonbasierte Filamente (z. B. Nylon 910) oder dedizierte Reinigungsfilamente
Alternative: Filament, das dem zu entfernenden Material entspricht
Erhitzungsphase
Erhitzen Sie das Hotend auf die Drucktemperatur des für den Kaltzug verwendeten Materials (250 °C für Nylon 910)
Extrudieren Sie Material, bis keine Rückstände des vorherigen Filaments mehr aus der Düse kommen
Abkühlprotokoll
Reduzieren Sie die Hotend-Temperatur schnell auf 130 °C–150 °C (130 °C ist optimal für Rückstandsentfernung)
Vermeiden Sie verlängerte Abkühlzeiten, um neue Oxidation oder Heat Creep zu verhindern
Extraktionsprozess
Ziehen Sie das Filament heraus, sobald die Zieltemperatur stabilisiert ist
Bei der Extraktion ist ein moderater Widerstand zu erwarten, proportional zur angesammelten Rückstandsmenge
Qualitätsüberprüfung
Untersuchen Sie die Spitze des herausgezogenen Filaments auf verbrannte/gefärbte Verunreinigungen
Wiederholen Sie den Vorgang, bis das Filament bei nachfolgenden Zügen sauber erscheint
Technische Überlegungen
Oxidationsvermeidung: Schnelles Abkühlen minimiert das Risiko der Karbonisierung
Materialkompatibilität: Nylons thermische Stabilität verbessert die Haftung von Verunreinigungen während der Extraktion
Alternative Lösungen: Der Austausch des Hotends bleibt in schweren Kontaminationsfällen die einzige vergleichbare Alternative
Wartungsvorteile
Kosten-Effizienz: Reduziert den Bedarf an Düsenwechseln
Druckqualität: Erhält gleichmäßige Extrusionsmuster
Lebensdauer: Verlängert die Lebensdauer von Hotend-Komponenten durch Entfernung von Kohlenstoffablagerungen
Implementierungshinweise
Temperaturkalibrierung: Überprüfen Sie materialabhängige Glasübergangstemperaturen
Sicherheitsprotokolle: Tragen Sie hitzebeständige Handschuhe während der Extraktion
Werkzeugvorbereitung: Stellen Sie sicher, dass Filamentschneider zur Spitzentrennung zwischen den Zügen griffbereit sind
Übermäßiges Austreten
Wir empfehlen, die Seite „Materialwissenschaft“ besonders dort zu lesen, wo das Austreten besprochen wird, um zu verhindern, dass überschüssiges Material aus der Düse tritt.
Eine Messing- oder Kupferdrahtbürste sollte für periodische Düsen- und Hotend-Reinigungen bereitgehalten werden. Reinigen Sie die Komponenten vor Druckbeginn – besonders wenn Materialansammlungen am Heizblock oder an der Düse sichtbar sind – mit einer Drahtbürste, während sie erhitzt sind, um angesammelte Rückstände zu entfernen.
Reinigungsprotokoll
Werkzeugauswahl:
Nylonbürsten: Bevorzugt für routinemäßige Reinigung aufgrund geringerer Abrasivität
Metallbürsten: Verwenden Sie Messing-/Kupfervarianten statt Stahl, um Düsenverschleiß zu minimieren
Erhitzungsanforderung: Führen Sie die Reinigung durch, während die Düse erhitzt ist, um die Materialentfernung zu erleichtern
Vorsicht bei Nylonbürsten: Begrenzen Sie die Kontaktzeit auf kurze Abwischbewegungen, um ein Schmelzen auf heißen Oberflächen zu vermeiden
Betriebliche Vorteile
Druckqualität: Reduziert die Übertragung verbrannten Materials auf Drucke
Düsen-Lebensdauer: Verhindert die Ansammlung karbonisierten Materials
Wartungseffizienz: Adressiert Oxidationsrisiken durch Rückstandsansammlungen
Implementierungsrichtlinien
Vor-Druck-Routine: Integrieren Sie die Reinigung in die Standard-Einrichtungsprozeduren
Werkzeugwartung: Ersetzen Sie Bürsten, die Filamentkontamination oder Verschleiß zeigen
Sicherheitshinweis: Tragen Sie hitzebeständige Handschuhe bei der Interaktion mit dem Hotend
Technische Begründung
Abrasion-Management: Weichere Metalle (Kupfer/Messing) bewahren die Düsengeometrie
Thermische Dynamik: Erhitztes Material wird formbar für eine effektive Entfernung
Verunreinigungsprävention: Regelmäßige Reinigung erhält optimale Wärmeübertragungseigenschaften
Lassen Sie kein Filament in einem erhitzten Hotend ruhen
Sie sollten Ihr Hotend nicht erhitzen, bis Sie bereit sind zu extrudieren. Wenn Sie Filament längere Zeit in einem erhitzten Hotend belassen, erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit von Düsenverstopfungen und Oxidation des Materials.
Stellen Sie sicher, dass alle Ihre End-G-Codes das Skript M104 S0 enthalten, das Ihr Hotend nach Abschluss eines Drucks ausschaltet.
Zusammenfassung von Korrekturen und Vorsichtsmaßnahmen
• Stellen Sie sicher, dass Sie ein gut gemachtes Hotend haben und dass alles bei 240 °C oder höher erhitzt angezogen ist. Treffen Sie geeignete Vorsichtsmaßnahmen, um ein Überdrehen zu vermeiden. • Purgen Sie altes Material, indem Sie neues Material etwa einen Zoll nachdrücken und schnell herausziehen. Schneiden Sie altes Material ab, das am Filament klebt, und wiederholen Sie den Vorgang, bis keine überschüssigen Rückstände mehr vorhanden sind. • Verwenden Sie Reinigungsfilament, klares Nylon oder PC. Falls nicht, können Sie das Material verwenden, mit dem Sie drucken. • Führen Sie einen Kaltzug durch, indem Sie Reinigungsfilament/Nylon bei 250 °C durch das Hotend extrudieren. Lassen Sie die Düse dann auf 140 °C – 160 °C abkühlen und ziehen Sie das Filament heraus. Wiederholen Sie diesen Vorgang, bis keine Verfärbungen mehr auftreten. • Lassen Sie kein Filament über längere Zeit in einem erhitzten Hotend. • Verwenden Sie eine Silikonsocke, um schwarze Flecken auf Ihrem Druck zu reduzieren.
Zuletzt aktualisiert
War das hilfreich?