"Jerk" bedeutet nicht das, was Sie denken

Beim 3D-Druck hat der Begriff „Jerk“ eine praktische Bedeutung, die sich von seiner klassischen Definition in Ingenieurwesen und Physik unterscheidet. Traditionell wird Jerk als die Änderungsrate der Beschleunigung definiert – die dritte Ableitung der Position nach der Zeit, gemessen in Einheiten wie mm/s³. Er beschreibt, wie schnell sich die Beschleunigung selbst ändert, was ein sehr dynamisches, momentanes Maß ist, das in der Bewegungssteuerung und in mechanischen Systemen wichtig ist.

In der Firmware und Bewegungssteuerung von 3D-Druckern wird „Jerk“ jedoch häufig als vereinfachte Einstellung verwendet, die die sofort zulässige Geschwindigkeitsänderung des Druckkopfs beim Richtungswechsel angibt, gemessen in mm/s (Geschwindigkeitseinheiten, nicht Beschleunigungseinheiten). Sie legt effektiv eine Schwellen-Geschwindigkeit fest – die maximale Geschwindigkeit, bei der der Drucker die Richtung ändern kann, ohne zuvor vollständig abbremsen zu müssen. Wenn der Jerk beispielweise auf 20 mm/s eingestellt ist, kann der Drucker sofort mit dieser Geschwindigkeit umkehren oder abbiegen, ohne vollständig langsamer zu werden, was sanftere und schnellere Kurvenbewegungen ermöglicht. Diese Verwendung dient eher dazu, abrupte Geschwindigkeitsänderungen an Achsenübergängen oder Ecken zu begrenzen, anstatt physikalischen Jerk als Beschleunigungsänderungen zu beschreiben. Somit steuert Jerk im 3D-Druck, wie schnell sich der Druckkopf drehen bzw. die Richtung ändern kann, und beeinflusst Druckgeschwindigkeit, Qualität und mechanische Vibrationen, anstatt den echten „Jerk“ aus der Physik darzustellen.

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