Top-/Bottom-Schichten
Obere und untere Schichten definieren die Außenflächen von 3D-gedruckten Teilen und beeinflussen Ästhetik, strukturelle Integrität und Funktionalität. Diese vollständig dichten Schichten überbrücken das Infill und bieten eine Grundlage für nachfolgende Schichten. Eine korrekte Konfiguration minimiert Defekte wie Pillowing, stellt Maßhaltigkeit sicher und verbessert die Oberflächenqualität.
Grundlagen der Ober-/Unterschichtdicke
Dickenberechnung
Abhängigkeit von der Schichthöhe: Die Dicke ist ein Vielfaches der Schichthöhe. Beispielsweise erfordert eine Schichthöhe von 0,2 mm 5 Schichten um eine Dicke von 1 mm zu erreichen.
Mindestempfehlungen:
Obere Schichten: Mindestens 1 mm (z. B. 5 Schichten bei 0,2 mm), um Pillowing (dellenartige Oberflächen, verursacht durch Durchhängen über spärlichem Infill) zu verhindern.
Untere Schichten: Mindestens 0,6 mm (z. B. 3 Schichten bei 0,2 mm) für Haftung und Stabilität.
Anpassungen je nach Infill-Dichte
Niedriges Infill (≤15 %): Erhöhen Sie die oberen Schichten (z. B. 6–8 Schichten), um die verringerte Unterstützung je nach Geometrie des Teils auszugleichen.
Hohes Infill (≥30 %): Weniger obere Schichten (z. B. 4–5 Schichten) sind ausreichend aufgrund der dichten zugrundeliegenden Struktur.
Hinweis: Runden Sie die Dicke auf die nächste Schichthöhen-Stufe (z. B. 0,9 mm für 0,3 mm Schichten statt 0,8 mm).
Erweiterte Einstellungen für Ober-/Unterschichten
Monotonie-Reihenfolge
Funktion: Erzwingt, dass Linien in eine einzige Richtung gedruckt werden (z. B. von links nach rechts) für gleichmäßige Überlappung und beseitigt inkonsistente Oberflächentexturen.
Vorteile: Reduziert Wülste und verbessert die Qualität flacher Flächen.
Nachteile: Erhöht die Druckzeit leicht
Das Bild unten zeigt links einen Druck ohne aktivierte monotone Ober-/Unterreihenfolge und rechts einen mit aktivierter Option.

Glätten durch Bügeln (Ironing)
Prozess: Die Düse erwärmt erneut und glättet die obere Schicht, ohne Filament zu extrudieren.
Anwendungen: Ideal für flache Flächen (z. B. Tischplatten, Gehäuse), die eine polierte Oberfläche erfordern.
Einschränkungen: Auf gekrümmten Flächen unwirksam; erfordert präzise Kalibrierung von Bügelgeschwindigkeit, Durchflussrate, und Temperatur.

Linienrichtungen
Auswirkung: Das Ausrichten der Top-/Bottom-Linien an der Geometrie des Teils (z. B. 45°/-45° Kreuzschraffur) reduziert sichtbare Nähte und verbessert die Festigkeit.
Optimierung: Passen Sie Winkel an, um Brückenspannen zu minimieren oder sie mit lasttragenden Achsen auszurichten.
Fehlerbehebung bei häufigen Problemen
Pillowing (dellenartige Oberflächen)
Ursachen: Unzureichende obere Schichten, niedrige Infill-Dichte oder übermäßige Kühlung.
Lösungen:
Erhöhen Sie die oberen Schichten auf 1,2–1,5 mm.
Erhöhen Sie die Infill-Dichte auf 20–30 % für bessere Brückenunterstützung.
Reduzieren Sie die Lüftergeschwindigkeit der Bauteilkühlung für eine langsamere Erstarrung.
Verzogene untere Schichten
Ursachen: Schlechte Haftung am Druckbett, ungleichmäßige Erwärmung oder unzureichende untere Schichten.
Lösungen:
Erhöhen Sie die unteren Schichten auf 0,8–1,0 mm.
Verwenden Sie Haftmittel (z. B. Klebestift, Magigoo, PEI-Folien) und stellen Sie eine genaue Bettkalibrierung sicher.
Artefakte beim Bügeln
Übermäßiges Aufschmelzen: Senken Sie die Bügeltemperatur oder reduzieren Sie die Durchflussrate.
Unvollständiges Glätten: Erhöhen Sie die Bügeldurchgänge oder verringern Sie die Bewegungsgeschwindigkeit.
Praktischer Arbeitsablauf zur Konfiguration
Bewerten Sie Modellanforderungen:
Flache Flächen: Priorisieren Sie monotone Reihenfolge und Bügeln.
Gekrümmte Flächen: Deaktivieren Sie das Bügeln; konzentrieren Sie sich auf die Schichtdicke.
Kalibriere Einstellungen:
Obere Schichten: Beginnen Sie bei 1 mm (5 Schichten bei 0,2 mm); passen Sie je nach Infill-Dichte an.
Untere Schichten: Verwenden Sie 0,6–0,8 mm (3–4 Schichten bei 0,2 mm) für Haftung.
Mit Testdrucken validieren:
Drucken Sie Kalibrierquadrate, um auf Pillowing oder Verzug zu prüfen.
Testen Sie das Bügeln an flachen Referenzobjekten (z. B. XYZ-Würfeln).
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