Aufrollen von Schichten und Winkeln
Dieses Problem kann das Aussehen von Verzug nachahmen, aber statt dass das Teil sich vom Druckbett verzieht, scheinen sich die einzelnen Schichten nach oben zu wölben, was wir als Kräuseln bezeichnen. Sie werden feststellen, dass die Lösungen für dieses Problem nahezu das genaue Gegenteil der auf der „Verzug“-Seite angegebenen Lösungen sind, da dieses Kräuseln tatsächlich nichts mit Verzug zu tun hat.

Aktiven Kühllüfter einschalten
Kräuselprobleme treten am häufigsten auf, wenn PLA ohne aktiven Kühllüfter oder mit unzureichender Lüftergeschwindigkeit gedruckt wird. Für optimales PLA-Drucken ist es typischerweise erforderlich, den Kühllüfter nach Abschluss der ersten Schicht mit 100 % Leistung zu aktivieren.
Visuelle Belege Der bereitgestellte Vergleich zeigt PLA-Drucke mit identischen Einstellungen:
Linker Druck: Kein aktiver Kühllüfter
Rechter Druck: 100% Lüftergeschwindigkeit nach der ersten Schicht
Schlüsselfaktoren
Materialverhalten: PLAs schnelle Verfestigung profitiert von erzwungener Kühlung
Schichtadhäsion: Kontrollierte Kühlung verhindert Verziehen während der Kristallisation
Qualitätssicherung: Konstante Lüfteraktivierung erhält die Maßhaltigkeit
Umsetzungsrichtlinien
Protokoll für die erste Schicht: Kühlung während der Ablagerung der ersten Schicht deaktivieren
Lüfterhochlauf: Lüftergeschwindigkeit beim Start der zweiten Schicht schrittweise erhöhen
Hardwareüberprüfung: Vor längeren Drucken die Funktionalität des Lüfters bestätigen

Aktive Kühllüfter sind zwar bei bestimmten Materialien potenziell nachteilig für die Schichtadhäsion, bleiben aber für das Drucken von PLA unerlässlich. Das Fehlen aktiver Kühlung während der PLA-Ablagerung führt konsequent zu Oberflächenfehlern und Kräuseln der obersten Schicht.
Material-spezifische Richtlinien
PLA-Anforderungen: Aktive Kühlung für optimale Oberflächenqualität Pflicht
Allgemeines Protokoll: Herstellerspezifikationen für filament-spezifische Kühlbedürfnisse konsultieren
Umweltfaktoren
Temperaturempfindlichkeit: Übermäßige Umgebungshitze verschärft Kräuseln, besonders in geschlossenen Kammern
Einsatz einer PLA-Kammer: Geschlossene Umgebungen wegen PLAs niedrigem Glasübergangstemperaturwert (~60 °C) vermeiden
Allgemeine Regeln für Gehäuse: Offene Kammerkonfigurationen werden für Materialien ohne Verzugstendenzen empfohlen
Umsetzungsstrategien
Belüftungsanforderungen: Offene Luftumgebungen für PLA-Drucke beibehalten
Gehäuseverwaltung: Deckel entfernen/Türen öffnen während der PLA-Ablagerung
Thermische Überwachung: Überprüfen, dass die Kammertemperaturen unter den materialspezifischen Schwellen bleiben
Technische Begründung
Kristallisationskontrolle: Erzwungene Kühlung beschleunigt die Verfestigung von PLA
Verzugsprävention: Regelung der Umgebungstemperatur erhält die Maßstabilität
Materialkompatibilität: Hochtemperaturmaterialien (z. B. ABS) benötigen typischerweise geschlossene Kammern, im Gegensatz zu PLA
Nicht genug Zeit für das Abkühlen der Schichten
Wenn Sie einen kleinen Bereich Ihres Drucks drucken, in dem jede Schicht schnell nacheinander aufeinander gedruckt wird, dann wurde der vorherigen Schicht möglicherweise nicht genug Zeit zum Abkühlen gegeben. Deshalb gibt es die Einstellung „Mindestschichtzeit“ in Cura unter dem Abschnitt „Kühlung“.

Schichtzeitverwaltung Eine Mindestschichtzeit von 3–5 Sekunden erweist sich für die meisten Materialien als wirksam. Wenn aktiviert, pausiert der Drucker, falls Schichten schneller fertig werden als die eingestellte Dauer (z. B. 3 Sekunden) und verhindert so vorzeitige Ablagerung auf nicht abgekühlten Schichten. Die Kombination damit von Curass „Düse anheben“-Funktion verbessert die Kühlung, indem während der Pausen die Düse physisch vom Druckwerkstück getrennt wird.
Überlegungen zur Schichthöhe
Risiken bei niedrigen Schichten: Dünnere Schichten (z. B. 0,1 mm) weisen im Vergleich zu dickeren (z. B. 0,3 mm) eine geringere Steifigkeit auf, was die Anfälligkeit für Kräuseln erhöht
Lösungen: Schichthöhe erhöhen oder Druckgeschwindigkeit steigern, um die strukturelle Stabilität zu verbessern
Temperaturkontrolle
Extrusionsrichtlinien: Innerhalb der vom Hersteller angegebenen Temperaturbereiche arbeiten
Protokoll für kleine Düsen: Temperaturen an das untere Ende der empfohlenen Bereiche reduzieren, wenn Sub-0,4-mm-Düsen mit dünnen Schichten verwendet werden
Optimierung der Stützstrukturen
Material-spezifische Winkel:
PLA: Stützen bei Überhängen ≥55° empfohlen
ABS/ASA: Stützen bei ≥45° aufgrund von Kühlbeschränkungen erforderlich
Begründung: Eingeschränkter Lüftereinsatz bei verzugsanfälligen Materialien erfordert konservative Stützschwellen
Materialhandhabung
Feuchtigkeitsminderung: Wenn Kräuseln trotz anderer Anpassungen anhält, deutet dies auf mögliche Filamenthydratation hin
Trockenprotokoll: Spulen mit Filamenttrocknern oder in kontrollierten Heizumgebungen trocknen
Implementierungsmatrix
Schnelle Schichten
3–5 s Mindestschichtzeit + Düse anheben aktivieren
Verhindert Wärmeakkumulation
Dünne Schichten
Höhe/Geschwindigkeit erhöhen
Verbessert die Schichtsteifigkeit
Hohe Temperaturen
Düsentemperatur senken
Reduziert die Materialplastizität
Ungestützte Winkel
Stützschwellen anpassen
Kompensiert begrenzte Kühlung
Feuchtigkeit
Filament trocknen
Eliminiert dampfbedingtes Verziehen
Zusammenfassung der Lösungen und Vorsichtsmaßnahmen • Stellen Sie sicher, dass Ihr aktiver Kühllüfter eingeschaltet ist, wenn Ihr Material dies erfordert. Nach der ersten Schicht wird für PLA eine Lüftergeschwindigkeit von 100 % empfohlen. • Achten Sie darauf, dass die Umgebungsluft nicht die Glasübergangstemperatur des Materials erreicht, das Sie drucken. PLA sollte nicht in einer vollständig geschlossenen Maschine gedruckt werden. • Stellen Sie in Cura eine Mindestschichtzeit von mindestens 3 Sekunden ein, damit jede Schicht genügend Zeit zum Abkühlen hat. • Niedrige Schichthöhen haben weniger Steifigkeit, daher helfen eine Erhöhung der Schichthöhe oder eine Erhöhung Ihrer Druckgeschwindigkeit. • Senken Sie Ihre Drucktemperatur, besonders bei niedrigen Schichthöhen und kleinen Düsendurchmessern. • Aktivieren Sie Stützstrukturen und senken Sie den Winkel, ab dem sie erforderlich sind, insbesondere bei Materialien, die keinen aktiven Kühllüfter verwenden können. • Entfernen Sie Feuchtigkeit aus Ihrem Material, wenn Sie alle oben genannten Methoden ausprobiert haben.
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